Am 9. Spieltag der FLYERALARM-FRAUEN-BUNDESLIGA trennen sich die SGS Essen und Werder Bremen 0:0. Dabei hatte die SGS durch einen umstrittenen Elfmeter, kurz vor Schluss, gar die Riesenmöglichkeit zum Sieg gehabt, diesen jedoch nicht nutzen können.
Bereits eine Stunde vor dem Spiel gab der SC Werder Bremen eine offizielle Meldung heraus: Sowohl die international erfahrende Abwehrspielerin Katharina Schiechtl, als auch Stammtorhüterin Anneke Borbe fallen bis zur Winterpause verletzungsbedingt aus. Somit feierte die 17-jährige Hannah Etzold ihr Bundesligadebüt bei einem so wichtigen Spiel. Weiteres hierzu weiter unten unter dem Punkt Wie Fans ticken können – Ein Hintergrundbericht.

© Oliver Baumgart
In einer kampfbetonten Begegnung schonten sich beide Teams nicht. Zu Beginn hatte Werdrr Bremen die bessere Einschussmöglichkeiten, jedoch fehlte es leider an Präzision vor dem Tor. Maja Sternad (7.) und zweimal Lina Hausicke (11./45+1) konnten diese leider nicht verwerten. Auch die Essenerinnen hatten ihre Chancen (29./38.), scheiterten oder diese wurden von Bremens Abwehr noch rechtzeitig geklärt. Das 0:0 in der Halbzeitpause entsprach somit auch dem Spielverlauf.
Auch die 2. Halbzeit war eine kampfbetonte Begegnung, wobei Werder in der 50, Minute Glück hatte, als die in der Halbzeitpause eingewechselte Rieke in der 50. Minute nach einem Eckball nur den Pfosten traf. Im Gegenzug scheiterte Bremens Maja Sternad an Essens Keeperin Winkler. Die beste Chance für Werder hatte Christin Meyer, wo sie freistehend, nach einer Flanke von Lührßen, zum Kopfball kam, diesen jedoch am Essener Tor vorbeiköpfte. Zum Ende der Begegnung wurde es für die Grün-Weißen nochmal brenzlich, wo Etzold an einer Flanke vorbeigriff, jedoch Werders Abwehr mit vereinten Kräften die Kugel aus der Gefahrenzone hinausbefördern konnte. Zweimal rettete Bremens Keeperin allerdings danach noch brenzliche Situationen, wo die Essenerinnen allein auf sie zuliefen, aber an ihr scheiterten. In der 81. Minute dann ein Elfmeterpfiff, der für Aufregung sorgte, nachdem Werders Kapitänin Lina Hausicke aus kürzester Distanz angeschossen wurde und somit den Ball an die Hand bekam. Ein Elfmeter, der hätte nicht gegeben werden dürfen, denn auch nach betrachten der Videobilder auf Magenta-Sport, konnte man erkennen, dass der Arm am Körper gelehnt war und sich die Bremer Spielerin sich schützend weggedreht hatte. Unter der Tatsache, dass nur im Spielgeschehen eindeutig zu erkennende Aktionen zum Elfmeter führen dürfen, ist diese Entscheidung von der erfahrenden FIFA-Schiedsrichterin Riem Hussein nicht nachvollziehbar. Zudem bekam Lina Hausicke noch Gelb (die 5.) und ist somit für das letzte Heimspiel gegen Hoffenheim gesperrt. Zum Glück blieb der Elfmeterpfiff ohne Folgen, denn Kowalski setzte diesen über die Latte. Danach wurde die Partie noch etwas hitzig, wo beide Trainer und zwei weitere Werder-Spielerinnen noch Gelb sahen. Am Ende blieb es beim leistungsgerechten 0:0.
Fazit: Leider konnten die Werder-Frauen sich auch in dieser Partie nicht mit drei Punkten belohnen, jedoch zumindest einen mitnehmen. Auch wenn die Enttäuschung nach dem Spiel groß war, so muss an dieser Stelle auch mal erwähnt werden, dass die Ausfälle von Katharina Schiechtl und Anneke Borbe weh taten und somit auch eine taktische Umstellung erforderte. Das muss man als Team auch erstmal wegstecken und besonders die Tatsache, dass damit die noch unerfahrene 17jährige Hannah Etzold ihr erstes Bundesligaspiel, bei so einem wichtigen Spiel absolvierte und den Kasten sauber hielt, hat ihre Prämiere unseren vollen Respekt verdient und wir können ihr hierzu nur beglückwünschen. Mit diesem Druck muss man erst einmal umgehen können. Sie hatte in diesem Spiel einen großen Anteil an dem Punktgewinn. Anneke Borbe und Katharina Schiechtl wünschen wir an dieser Stelle eine komplikationslose Rehabilitation.
Wie Fans ticken können – Ein Hintergrundbericht: Wie schon oben beschrieben haben wir ca. eine Stunde vor dem Spiel die Meldung vernommen, dass an diesem Spieltag, bei diesem so wichtigen Spiel, mit Hannah Etzold eine sehr junge und unerfahrene Keeperin den Kasten von Werder Bremen sauber halten musste. Für uns Fans vom SV Werder Bremen stand schnell fest, dass wir sie bei dieser schwierigen Aufgabe begleiten und unterstützen wollten. Und das taten wir auch. Jede Aktion wurde von uns gefeiert und „Hannah-Rufe“ gingen danach immer wieder raus – auch vor dem Elfmeter. Es hatte geholfen und Hannah behielt den Kasten sauber und sicherte somit Werder Bremen zumindest einen Punkt.
Bilder zum Spiel: ©Oliver Baumgart
Die Frauen- und Mädchenteams des SV Werder Bremen:
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