Einen bitteren Nachmittag erlebten Werders U17-Juniorinnen am Samstag. Beim Osnabrücker SC unterlagen die Schützlinge von Trainer Alexander Kluge mit 1:2. Durch diese Niederlage ist für die Grün-Weißen auch leider der Traum von der Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft ausgeträumt.
Bereits in der ersten Halbzeit tat sich Werder etwas schwer gegen die vom Abstieg bedrohten Gastgeberinnen. In der 12. Minute gab es die erste gute Tormöglichkeit für die Grün-Weißen durch Lea Bultmann, die nur den Pfosten traf. Kurz darauf hatte Bultmann mit einen Distanzschuss ans Quergebälk Pech (15.). Nach einem Abspielfehler in der Werder-Abwehr kam dann in der 18. Minute der Osnabrücker SC durch Cagla Atasoy zum Abschluss, der jedoch das Tor verfehlte. Genau auf diese Fehler lauerten die Gastgeberinnen. Werder musste also geduldig und konzentriert spielen. In der Offensive fehlte es aber an Tempo und Durchschlagskraft. Gute Torchancen blieben so Mangelware. Eine Möglichkeit hatte Kim-Sophie Baade im Anschluss an einen Eckstoß, ihren Kopfball parierte Osnabrücks Torfrau Patricia Späth aber stark (19.). Es dauerte dann bis zur 39. Minute, ehe Lilli Oberhoff mit einem sehenswerten Fernschuss zum 0:1 traf. Eine Minute später lag der Ball erneut im Osnabrücker Tor, allerdings stand die vermeintliche Torschützin Lea Bultmann beim Pass von Vivien Endemann im Abseits, weshalb der Treffer von Schiedsrichterin Sarah Wilms auch nicht anerkannt wurde. Somit ging Werder mit einer knappen 0:1-Führung in die Pause.
Im zweiten Spielabschnitt waren wenige Minute gespielt, da stand es plötzlich 1:1. Vorausgegangen war ein Eckball, den Werder nicht konsequent klärte und eine Flanke landete schließlich bei Inga Bergmann, deren Kopfball zum Ausgleich im Tor einschlug (46.). Dieser Treffer mobilisierte beim Osnabrücker SC, der bis dahin schon engagiert gekämpft hatte, zusätzliche Kräfte und die Zweikämpfe wurden nun verbissener, teilweise auch grenzwertig geführt. Die Aufgabe wurde dadurch für die Werder-Mädchen nicht leichter. Fast hätten sie eine schnelle Antwort auf das 1:1 gehabt, aber den Versuch von Vivien Endemann in der 49. Minute wehrte Patricia Späth ab. Die Grün-Weißen bemühten sich danach zu weiteren Chancen zu kommen, aber die Angriffe blieben oft im Ansatz stecken. In der Defensive musste Werder bei Kontern aufpassen. In der 60. Minute zeigte dann die Schiedsrichterin zum Schrecken von Werder nach einem Zusammenprall zwischen Lenja Kenstel und einer Osnabrücker Spielerin auf den Elfmeterpunkt. Eine mehr als fragwürdige Entscheidung, denn die Werder-Torhüterin war eher am Ball und die Osnabrückerin fiel dann mehr über sie als dass es ein Foul war. Die kurz zuvor eingewechselte Emine Lenz ließ sich diese Chance nicht entgehen und verwandelte den Strafstoß zum 2:1. Werders versuchte in den letzten zwanzig alles, um zumindest noch einen Punkt zu holen, aber Osnabrück verteidigte mit allen Mitteln. In der 79. Minute gab es dann noch eine strittige Situation, nachdem Vivien Endemann im Strafraum zu Fall gekommen war. Die Schiedsrichterin verlegte aber den Tatort nach außerhalb, weil es dort den ersten strafwürdigen Kontakt gab. Eine Entscheidung, die aus grün-weißer Sicht erneut zweifelhaft war. Der folgende Freistoß brachte allerdings nichts ein. In der Nachspielzeit sollte es noch eine Chance für Werder geben, aber der Kopfball von Kim-Sophie Baade war dann nicht zwingend genug, auch weil sie das Leder nur mit dem Hinterkopf erwischte (80. +2). Somit blieb es beim 2:1-Erfolg für den Osnabrücker SC, der damit die Abstiegsplätze verließ und es in der kommenden Woche selbst in der Hand hat, die Klasse zu halten.
Für Werder indes bedeutet diese Niederlage das endgültige Aus im Kampf um die Staffelmeisterschaft und die Qualifikation für die Endrunde um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft, da sowohl Potsdam als auch Wolfsburg ihre Partien an diesem Spieltag gewannen. Nur mit einem Sieg in Osnabrück hätte Werder noch eine theoretische Chance darauf gehabt. Aber irgendwie sollte es nicht sein. Trotz größerer Spielanteile und insgesamt mehr Chancen fehlte es im Abschluss an der Präzision und am Glück. Dazu kamen noch, vorsichtig ausgedrückt, unglückliche Entscheidungen der Schiedsrichterin. Alles in allem eine ärgerliche und bittere Niederlage für Werders U17.