
Die Werder-Frauen erkämpften mit sehr viel Leidenschaft und Willen einen Punkt in Essen, wobei das Team stark ersatzgeschwächt antreten musste.
Wie schon eine Woche davor, konnte Werder Bremen nur mit einem stark dezimierten Kader antreten. Zu den bereits vier bekannten Corona-Fällen kam mit Eefje Bötjer noch Nummer 5 hinzu. Der Antrag auf Spielverlegung, den Werder Bremen gestellt hatte, hatte der DFB abgelehnt. Nun galt es für das Team von Thomas Horsch aus der Not eine Tugend zu machen. Und das taten sie:
Zum Spiel: Werder-Trainer Thomas Horsch lief mit allem auf, was er noch zur Verfügung hatte. Auf der Bank nahmen neben Kira Witte und Jette Zimmer noch Jasmin Sehan Platz, die erst kurzfristig wieder zur Verfügung stand. Für Eefje Bötjer rückte die Kapitänin Lina Hausicke nach eine abgebüßten Gelbsperre in die Startaufstellung.
Werder Bremen hatte auch gleich zu Beginn die beste Möglichkeit der gesamten Begegnung. Reena Wichmann wurde in der 8. Minute auf der rechten Seite zugespielt und flankte auf die beiden in der Mitte mitgelaufenen Mitspielerinnen. Verpasste Christin Meyer noch in der Mitte, so kam Nina Lührßen aus Halblinks frei zum Abschluss, dieser ging jedoch nur knapp über das Tor. Werder ließ in der 1. Halbzeit nur eine Chance zu. Diese konnten Lina Hausicke und Anneke Borbe jedoch mit vereinten Kräften im Duell mit Maike Berentzen in der 36. Minute vereiteln.
In der 2. Halbzeit hatten die Grün-Weißen zunächst Glück, als Ostermeier in der 50. Minute aus der Strafraumgrenze abzog und den Innenfosten traf. Es sollte die beste Möglichkeit der SGS in der 2. Hälfte bleiben. Margarita Gidion kam in der 78. Minute frei zum Abschluss, doch dieser ging nur knapp über das Tor. In der Nachspielzeit hatte Nina Lührßen noch aus aussichtsreicher Position via Freistoß die Chance den Siegtreffer zu erzielen, doch Essens Torhüterin war zur Stelle und somit blieb es beim 0:0.

Es war ein gerechtes Remis, wobei Werder Bremen die gefährlicheren Tormöglichkeiten hatte. Die Gastgeberinnen waren sichtlich überrascht über das forsche Auftreten der Grün-Weißen und Letztere waren griffiger. Essen konnte zum Ende eigentlich noch von einem glücklichen Punktgewinn sprechen. Ein Sieg der Grün-Weißen wäre aufgrund der besseren Einschussmöglichkeiten nicht unverdient gewesen. Bemerkenswert wenn man bedenkt, wie viele eigentliche Stammspielerinnen an diesem Spieltag fehlten.
Fazit: Mit was für einer Leidenschaft und Kampfeswillen das Team von Thomas Horsch in diese Begegnung gegangen ist, dass ist bemerkenswert. Aus der Not hat die Mannschaft eine Tugend gemacht. Jede Spielerin ist für die andere mitgelaufen, die Zweikämpfe wurden ausnahmslos bissig geführt und man bleib dabei diszipliniert. Denn mit zunehmender Spieldauer häuften sich die versteckten Fouls der Gastgeberinnen. Werder Bremen blieb bei sich und konzentrierte sich weiter auf das Wesentliche. Tritt Werder in den letzten Begegnungen der Saison so auf wie in dieser, dann haben sie gute Möglichkeiten auch die restlichen Aufgaben erfolgreich zu bestehen. Es geht nun nicht um Schönheit im Spiel, sondern um Herz und Leidenschaft im Abstiegskampf. Und was heute auch noch wichtig war: Das Team ist in der Breite so gut aufgestellt, dass es fast egal ist, wer auf dem Platz steht.
Spielstatistik Werder Bremen:
Startaufstellung: Borbe – Weiß, Hausicke, Bernhardt, Toth – Wichmann, Walkling, Dieckmann, Lührßen – Meyer (69. Sehan), Gidion (90. Zimmer)
Bank: Witte, Zimmer, Sehan
Tore: keine
Gelbe Karten: Wamser, Baaß, Sterner / Walkling, Gidion, Wichmann, Lührßen