Das heutige Gastspiel bei Holstein Kiel war kein Spiel wie jedes andere. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen war lange nicht klar, ob die Kieler Fußballspielerinnen nächste Saison in der Regionalliga-Nord antreten können.

1. Frauenmannschaft Holstein Kiel (Vielen Dank für die Bereitstellung und Genehmigung zur Veröffentlichung)
Was war passiert?
Letzte Woche Freitag bekamen die Spielerinnen von Holstein Kiel die Nachricht, dass der Verein die Regionalliga-Frauen, die Landesliga-Frauen und die U17-Juniorinnen ausgliedern wollen, damit der Verein sich verstärkter auf die Männer- und Jungenabteilungen konzentrieren können. Es soll dabei besonders um finanzielle Mittel gehen, wo der Verein sich nicht mehr in der Lage sieht, weiter die 3 Frauen- und Mädchenabteilungen weiterführen zu können. Die Holstein Women sollten an den VFB Kiel angebunden werden, wo jedoch nicht sichergestellt ist, ob noch Leistungsfußball auf Ebene der Regionalliga oder Oberliga möglich ist. Kurz darauf erfolgte ein Brief auf Facebook von den Spielerinnen von Holstein Kiel, sowie eine Sitzblockade der Zweiten beim Landesliga-Spiel, wo sich die gegnerische Mannschaft sich solidarisch anschloss. Daraufhin wurde das Spiel abgebrochen. Die Geschichte der Holstein Woman schlug große Wellen und Empörung aus. Auch die Politik schaltete sich ein, wo Fördergelder für den Stadionausbau der „Störche“ zurückgezogen werden sollten. Am 1.5 ruderte der Verein zurück, will die „Holstein Woman“ nun doch in seinem Verein halten. Ein Angebot soll nach Pressemitteilung am späten Abend den Trainern der 3. Mannschaften unterbreitet wurden sein. Dieses Angebot hat jedoch einen Haken, demnach sollen die Regionalliga-Frauen, die Landesliga-Mannschaft und die U17-Juniorinnen weiter unter dem Dach der Störche kicken, mit dem Ziel die Finanzierung ihres Trainings- und Spielbetriebs in Zukunft auf eigene Beine zu stellen. Hierzu gibt es jedoch nur wenige bereitwillige Sponsoren, zumal die Vermarktung der Woman-Ladies kaum vorhanden ist und warum der Verein ca. 100.000 Euro in seine Fußballabteilung investieren muss. Diese Vermarktung soll künftig in Zusammenarbeit zwischen dem Verein und der Frauenfußball-Abteilung entwickeln werden. Gespräche hierzu gab es am Freitag Abend Gespräche zwischen den Frauenfußballabteilungen und dem Präsidiums des Klubs mit dem Ergebnis, dass die Frauenabteilungen Teil des Vereins bleiben. Laut NDR erklärte der Präsident Steffen Schneekloth In einer Pressemitteilung, dass man die Situation um die „Holstein Woman“ falsch eingeschätzt habe. Es gehe nun drum, dass sich die Trainingseinheiten auf den städtischen Plätzen für ie Fußballerinnen verbessere. Er erwarte von der Wirtschaft, dass „die Frauen irgendwann auf eigenen Beinen stehen können. Beide Seiten wollen nun einen Neuanfang machen und die Zusammenarbeit intensivieren.
Wir waren anfangs sprachlos über die Meldungen und fühlten mit den Spielerinnen und den Verantwortlichen der Frauen- und Mädchenabteilung mit, die soviel Herzblut und Leidenschaft in diesem Verein steckten und nun förmlich abgeschoben werden sollten, weil der Verein, seine Frauenabteilung für die Männer opfern wollte. Dieses fanden wir gelinde gesagt: „Ist eine große Sauerei“. Schön, dass durch den öffentlichen Druck nun ein Zurückrudern und Umdenken des Vereines erfolgte, jedoch denken wir, dass der Verein es nicht an eine Investition von 100.000 Euro festmachen sollte, denn die Mehreinnahmen bei einem Aufstieg in die 1. Liga, aber auch in der 2. Liga (In der Saison 16/17 waren sie drittklassig und konnten sich die „Zusatzinvestition“ leisten) sind mehrfach höher, dass die Störche sich das durchaus leisten können. Nein, Holstein Kiel hat sich mit dem Versuch der Ausgliederung der Frauen- und Mädchenabteilung keinen Gefallen getan und der Imageschaden hierzu war immens. Wir vom 1. Offizieller Frauenfussball Fanclub „SV Werder“ waren da ganz bei den Spielerinnen und Übungsleitern, sowie Betreuern von „Holstein Woman“, denen wir unsere Solidarität im guten Austausch miteinander zugesichert haben. Zum Glück hat sich der Gesamtverein sich eines Besseren belehren lassen. Der öffentliche Druck war ja auch groß und wir wünschen allen Spielerinnen und Mitarbeiten der „Holstein Woman“, dass dieser Neuanfang nach deren Vorstellungen klappt und auch weiter Bestand hat, wenn das mediale Interesse nachlässt, damit ihr weiter Euren Traum und Eure Leidenschaft weiterleben könnt und dass Eure Anstrengungen und Leistungen die notwendige Anerkennung bekommt, die ihr verdient.
Zum Spiel:
Das Spiel endete 5:1 für Holstein Kiel. Das Tor erzielte Gina Rohrmeyer für Werder. Zeitgleich gewann Bramfeld gegen Meppen. Damit ist die Meisterschaft nur noch theoretisch möglich. Glückwunsch an Kiel.