Einen bitteren Sonntag erlebte Werders 2. Frauenfußballteam. Im Stadtderby beim ATS Buntentor unterlagen die Grün-Weißen deutlich mit 0:6.
Werder-Trainer Alexander Kluge hatte für diese Partie aufgrund von Verletzungssorgen nur 14 Spielerinnen zur Verfügung, darunter drei U17-Talente, von denen mit Vivien Endemann und Selma Licina gleich zwei in der Startelf standen. Licina war es auch, die in der 13. Minute die erste gute Möglichkeit für Werders Zweite einleitete, doch Maje Tegmeier scheiterte erst an Jessica Kaufmann im Kasten von Buntentor und den Nachschuss von Tegtmeier konnte Lena Sloot klären. Nach der nachfolgenden Ecke hatte Julia Suderburg die nächste Torchance für die Zweite, aber ihr Kopfball ging über das Tor (14.). Die Gastgeberinnen zeigten dann in der 19. Minute zum ersten Mal Torgefahr bei einem Freistoß von Ylenia Sachau, der jedoch von Olivia Klatzka gehalten wurde. Im Gegenzug hatte Nicole Letford nach Zuspiel von Selma Licina die Führung für Werder II auf dem Fuß, doch Lena Sloot blockte den Versuch der Schottin (20.). Wer weiß, wie die Partie verlaufen wäre, wenn die Grün-Weißen in dieser Situation in Führung gegangen wären. Wenig später nämlich brachte Karla Kedenburg den ATS Buntentor mit 1:0 in Front (25.). Die ehemalige Werder-Spielerin sollte in der 1. Halbzeit noch einmal treffen. In der 30. Minute konnte sie den Ball von Julia Suderburg erobern und Olivia Klatzka im Werder-Tor war machtlos gegen den Schuss von Kedenburg. Mit diesem 2:0 ging es auch in die Pause.
Zum zweiten Durchgang brachte Alexander Kluge mit Michelle Entelmann und Lilli Oberhoff für Nina Schnäckel und Julie van Vügt zwei neue Spielerinnen und hoffte auch noch, dass das Spiel noch gedreht werden könnte. Diese Hoffnung sollte sich aber schnell verringern, denn der ATS Buntentor sollte nun die Schwächen im Defensivverhalten der Grün-Weißen gnadenlos ausnutzen. Zunächst einmal versuchte es Ylenia Sachau beim Wiederanstoß gleich frech mit einem Torschuss, der allerdings über das Gehäuse ging (46.). Kurz darauf setzte Lilian Wenzel nach einem Rückpass Werders Torhüterin Olivia Klatzka so unter Druck, dass sie den Ball zu Lea Richter spielte, die zum 3:0 traf (47.). Rund eine halbe Minute später kam Carolin Arndt zum Abschluss, deren Schuss von Klatzka zur Ecke geklärt wurde. Die jedoch hatte Folgen, denn am zweiten Pfosten stand Lea Richter frei und beförderte das Leder zum 4:0 ins Netz (48.). Damit war die Partie schon früh entschieden. Der ATS Buntentor ließ danach auch nicht nach und wäre in der 50. Minute fast zum 5:0 gekommen, aber Julia Suderburg klärte nach einem Schuss von Lea Richter für die schon geschlagene Olivia Klatzka kurz vor der Torlinie zur Ecke. Der fünfte Treffer sollte schließlich in der 60. Minute fallen. Das Tor erzielte Ylenia Sachau, die auch schon mal für die Grün-Weißen gespielt hatte, mit einem direkten Freistoß. Werder versuchte die Niederlage zumindest erträglicher zu gestalten, aber die Angriffsbemühungen endeten entweder in der Defensive des ATS Buntentor oder wurden vom Schiedsrichtergespann unterbunden, weil eine Werder-Spielerin im Abseits stand, was in zwei, drei Fällen zumindest zweifelhaft war. Die einzige gute Möglichkeit für Werder II in der zweiten Halbzeit ergab sich in der 64. Minute nach einer guten Hereingabe von Nicole Letford, die Olivia Kulla allerdings mit einer Direktabnahme über das Tor beförderte. Die besseren Möglichkeiten hatten die Gastgeberinnen, so Carolin Arndt in der 67. Minute, deren Versuch über den Kasten ging. Dafür war in der 75. Minute der Ball wieder im Werder-Tor. Zunächst konnte Olivia Klatzka einen Schuss von Lilian Wenzel abwehren, aber nicht festhalten, und im Nachsetzen schob Wenzel das Leder schließlich zum 6:0 über die Torlinie. Dabei sollte es auch bleiben.
Letztendlich war der Sieg für den ATS Buntentor verdient, denn das Team von Jörg Beese machte im Grunde kaum Fehler, war in den Zweikämpfen bissiger und nutzte die Fehler der Grün-Weißen, die durchaus auch von Buntentor erzwungen wurden, konsequent aus. Für das junge Werder-Team war die Partie eine bittere Erfahrung, aus der die Spielerinnen sicher lernen werden, um es dann besser zu machen. Am besten schon im nächsten Spiel, am kommenden Sonntag gegen den VfL Jesteburg, was bestimmt auch keine leichte Partie wird